Elf individuelle „Garten-Träume“
Gärten bereichern das Leben – sind Orte für Ruhe und Entspannung, für Geselligkeit und Gemütlichkeit. Jeder Garten spiegelt auch die Vorlieben seiner Besitzer wider. Am „Tag der offenen Gärten“ in Horstmar durften die Besucher an elf individuellen „Garten-Träumen“ teilhaben.
Das herrliche Sommerwetter lockte bereits am frühen Sonntagvormittag zahlreiche Gartenliebhaber an. Startpunkt der vom Heimatverein Horstmar und Stadtmarketingverein HorstmarErleben organisierten Tour war das Historische Rathaus. Der Großteil der Besucher, darunter auch viele aus der weiteren Umgebung, absolvierte die Garten-Route per Fahrrad. Sie erwartete eine Vielfalt verschiedenster Gärten.
In die Toskana versetzt fühlten sich die Gäste im Garten von Friedhelm Langkamp an der Münsterstraße 18. Mit liebevollen Details wie Säulen, Terrakotta-Töpfen und antik anmutenden Wasserbecken wurde hier auf rund 1400 Quadratmeter Fläche mediterranes Flair ins Münsterland gezaubert. „Ein Garten muss sich im Laufe der Jahre entwickeln und lebt von der Veränderung. Hier wurde nichts am Reißbrett vorab entworfen“, schildert Friedhelm Langkamp seine „Garten-Philosophie“. In Sachen Bewuchs setzt er auf eine gelungene Mischung aus heimischen und mediterranen Pflanzen.
Klein aber fein präsentierten sich drei nah beieinander liegende „Stadtgärten“, deren Besitzer erstmals am Gartentag teilnahmen. Die Familie Wüller, Katthagen 2, wandelte das Gelände einer alten Schmiede um: „Wir haben einen Teil des Gebäudes als Wintergarten stehen lassen und den hinteren Bereich abgerissen und zum Garten umgestaltet.“ Das Ergebnis ist ein wunderbares Ambiente mit historischen Details. So blieb die große Esse der Schmiede als Teil des neuen Gartens erhalten.
Auf nur 70 Quadratmetern Fläche ist es der Familie Kaiser am Deipenhof 3 gelungen, eine abwechslungsreiche grüne Oase inmitten der Stadt zu schaffen. Das kleine „Raumwunder“ begeisterte die Besucher. Wer die Gaststätte „Zum Münstertor“ durchquerte, entdeckte dahinter den zugehörigen, praktisch und doch heimelig gestalteten Garten. Hier bot Reinhard Berkenbrock am Sonntag Pflanzen zum Verkauf an.
Neben der Garten-Kunst wurde den Gästen in der Altstadt auch Kunst im Garten geboten. Bernhard Hüsken präsentierte neun seiner originellen Metall-Skulpturen im Bürgerpark am Borchorster Hof. Zum wiederholten Male durften die Besucher im Garten Schütte an der Bahnhofstraße auf Entdeckungsreise gehen. Die zahlreichen individuell gestalteten Nischen luden bei dem sonnigen Wetter zu einer Erholungspause ein.
Mit botanischen Besonderheiten wartete der Garten von Hubertus Brunstering, Schwalbenweg 7, auf. Hier finden sich seltene Gehölze wie verschiedene Mammut-Bäume und japanische Schirmtannen. Großes Entzücken lösten jedoch die Kleinsten aus, die vom Besitzer selbst gezogenen Bonsais. Ganz anders präsentierte sich der im klassischen, formalen Stil gehaltene Garten Eling an der Conrad Bispinckstraße mit seinen akkurat geschnittenen Gehölzen und dem aufwendigen “Englischen Rasen”.
Auf ein Kleinod stießen die Tour-Teilnehmer in der Bahnhofssiedlung. Hier haben Jörg und Jürgen Hausfeld auf 1000 Quadratmetern einen üppigen, aufwendig gestalteten Wassergarten kreiert. Im hinteren Bereich lud das gemütliche „Jägerhäuschen“ zum Verweilen ein. Direkt nebenan wurden die Besucher ebenso freundlich im gemütlichen Garten der Familie Spahn empfangen. Im Schatten unter dem Obstbaum gönnten sich viele Tour-Teilnehmer eine Pause bei guter Verpflegung.
Einen schönen Kontrast bildete der 2000 Quadratmeter große Garten der örtlichen NABU-Gruppe im Drostenkämpchen. Naturnah gestaltet bietet er ideale Bedingungen für die heimische Tierwelt. Außerdem ist der Garten auf Kinder ausgerichtet: „Hier ist Platz zum Toben, zelten, Lagerfeuer machen und viele kreative Ideen“, so der NABU. Köstlich war die Pizza aus dem selbst gebauten Lehmofen.
Mit der Resonanz auf die Veranstaltung zeigten sich die Organisatoren zufrieden. Es wurden etwa 700 Besucher gezählt. Damit ist wohl sicher: In zwei Jahren wird es den nächsten Tag der offenen Gärten in der Burgmannsstadt geben!
Regina Schmidt