Dass Hamburg immer einen Besuch wert ist, können die 39 Teilnehmer der Fahrt des Heimatvereins am zweiten Wochenende im Juni zur Elbmetropole bestätigen. Die Reisegruppe startete die Erkundung Hamburg ganz stilgerecht am Elbufer in Hamburg-Wedel am Willkommenhöft. Dort werden die einlaufenden Schiffe über Lautsprecher mit der jeweiligen Nationalhymne des Heimathafens “persönlich” begrüßt. Weiter ging es zu einer historischen Fleetfahrt, bei der die engen Wasserstraßen in der Speicherstadt und teilweise in der Stadt selbst mit einer Barkasse durchfahren werden. Aus nächster Nähe wurden die schönen Backsteinfassaden mit ihren teilweise glasierten Steinen und gotisch anmutenden Türmchen und Aufbauten bewundert. Die Unesco hat die Einmaligkeit der Speicherstadt mit der Aufnahme in die Weltkulturliste gewürdigt.
Am nächsten Tag stand das absolute Highlight der Fahrt auf dem Programm. Die erst im diesem Jahr eröffnete Elbphilharmonie verschlug manchem die Sprache. Vergessen sind die Querelen um die Errichtung, vergessen auch die immensen Kosten dieses gewaltigen Konzerthauses. Der Bau beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem mit seinem einzigartigen Erscheinungsbild. Schon jetzt ist die “Elphi” neben dem Michel zum Wahrzeichen der Stadt aufgestiegen. Dieser Bau zieht die Touristen wie ein Magnet. Entsprechend voll war die Plaza, die Aussichtsplattform der Elbphilharmonie.
In unmittelbarer Nähe findet man das Miniaturwunderland in der Speicherstadt. Alle Vorstellungen, die man über Modelleisenbahnen hat, wurden weit übertroffen. Stundenlang sah sich die Reisegruppe am Nachmittag die unzähligen kleinen Figuren, Häuser, Landschaften und nachgebauten Industrieanlagen an. Die Faszination dieser kleinen Welt erfasst nicht nur Eisenbahnfans, alle Besucher erliegen dieser Miniaturwelt.
Am Sonntag geht es auch in einer Weltstadt mal etwas ruhiger zu: ideal für eine Stadtrundfahrt. Der Stadtführer lenkte den Blick nicht nur auf die Prachtbauten an der Binnen- und Außenalster, auf die schönen Kontorhäuser und auf Kirchen und Bürobauten der Stadt, sondern auch auf Besonderheiten auf der “sündigen Meile” der Stadt. Das herrliche Wetter ließ die Stadt im strahlensten Licht erscheinen.
Ein kleines Kontrastprogramm bot der Nachmittag, wo man den riesigen Ohlsdorfer Friedhof im Rahmen einer Führung besuchte. Die Führerin aus Bremen verstand es, dem ansonsten stillen und besinnlichen Charakter des Ortes eine humorvolle Seite abzugewinnen. Zahlreiche Prominente haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden und zu einigen von ihnen wusste die Führerin Hochinteressantes zu berichten. Schmunzelnd verließen die Teilnehmer die parkähnliche Anlage, um rechtzeitig das Abendprogramm in Angriff zu nehmen.
Auch das Orgateam der Fahrt wurde überrascht von dem Musical, das mit dem Titel “Heiße Ecke” im Schmitz-Tivoli am Spielbudenplatz geboten wurde. Das, was rundum in St. Pauli Alltag ist, wurde im Stück gespiegelt. Durchaus sehenswert!
Am letzten Reisetag wurde es beschaulicher. Der Süden von Hamburg ist landwirtschaftlich geprägt. Zahlreiche Gärtnereien und landwirtschaftliche Betriebe sind hier seit Jahrhunderten angesiedelt. Sie nutzten die gute Anbindung an Hamburgs Innenstadt, um ihre Produkte über die verschiedenen Elbarme mit kleinen Binnenschiffen, sogenannten Vierländer Gemüse Ewer, auf den Markt zu bringen. Die hübschen riedgedeckten Bauernhäuser und Katen verleiteten die Reiseteilnehmer zu manchen “Ahs und Ohs”. Gottseidank werden die meisten der Häuser trotz der hohen Instandhaltungskosten von den Besitzern geschätzt und gepflegt. Mit der Besichtigung eines dieser Bauernhäuser ging die schöne Fahrt zu Ende.